Des Kaisers schwere Aufgabe
Schon zu Lebzeiten wurde Kaiser Franz Josef I. für die Wiener, aber auch für die übrige Welt, zur Legende. Als den Greisen Monarchen, der bereits seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte, der amerikanische Präsident Theodor Roosevelt in Wien besuchte, fragte er ihn in typisch amerikanischer Direktheit, worin er den Sinn seines Amtes sehe. "Meine Aufgabe", sagte Franz Josef, "ist es, meine Völker vor Ihren Politikern zu schützen."
Alles wegkomponiert
In seinem Feriendomizil schrieb Gustav Mahler an seiner Dritten Symphonie, in der er den Blumen der Wiese, den Tieren des Waldes und den Wolken am Himmel Stimme und Klang verlieh. Dort besuchte ihn der Dirigent Bruno Walter. Man ging gemeinsam spazieren, und Walter war entzückt über die Schönheiten der Landschaft. "Sie brauchen sich gar nicht mehr umzuschauen", sagte Mahler, "hierherum habe ich schon alles wegkomponiert."
Der Komponist und der Esel
Zwischen Klassik und Romantik sah sich Brahms, wie er auch offen zugab, in der Nachfolge Beethovens. jemand, der sich viel auf sein Musikverständnis einbildete, sagte zu Brahms: "Merkwürdig, wie in Ihrer c-Moll-Symphonie das c-Dur-Thema im Finale dem Freuden-Thema in Beethovens Neunter ähnelt." Brahms offene Antwort: Jawohl, und noch merkwürdiger, daß das jeder Esel gleich hört."